Seit langem mal wieder ein neuer Artikel, diesmal zum Thema SiriProxy.
Man findet wirklich genug Anleitungen im Netz, die die Einrichtung von SiriProxy sehr ausführlich, oft sogar mit Videos, beschreiben (z.b. hier, hier oder hier). Sobald es allerdings darüber hinausgeht und man ein paar Sonderwünsche hat, muss man schon genauer suchen oder selbst Hand anlegen.
Zwei dieser Sonderwünsche, die bei mir auftauchten, möchte ich im folgenden kurz erläutern.
Zum Einen läuft in meinem Netzwerk bereits ein DNS-Server, genau gesagt bind9. In den Tutorials zu SiriProxy wird allerdings oft nur die Konfiguration und Installation von dnsmasq beschrieben, die in diesem Fall nicht sehr hilfreich ist. Zwar gibt es auch einen Konfigurationshinweis für Bind, die Beschreibung fällt jedoch sehr karg aus. Das soll die folgende Anleitung ausbessern und baut dafür auf der Datei auf.
Ausgangslage ist hier ein Ubuntu 11.10 mit einem installierten und konfigurierten bind9-DNS-Server.
Zunächst gilt es die Konfiguration des DNS zu öffnen. Diese liegt normalerweise in der Datei /etc/bind/named.conf.local
sudo nano /etc/bind/named.conf.local
Natürlich könnt ihr den Editor beliebig wählen. Dort sucht ihr die Stelle, an der die bisherigen Zonen konfiguriert sind und fügt folgendes ein:
zone "guzzoni.apple.com" {
type master;
file "/etc/bind/zones/guzzoni.apple.com.db";
};
Anschließend wird die Datei gespeichert und in das Unterverzeichnis “zones” gewechselt. Sollten die bisherigen Zonendateien an einer anderen Stelle liegen, kann auch dorthin gewechselt werden werden. Allerdings muss dann auch in der named.local.conf der Pfad entsprechend angepasst werden.
cd /etc/bind/zones/
Hierhin kann man direkt die Zonendatei von Github laden oder eine neue Datei mit gleichem Namen anlegen (guzzoni.apple.com.db) und folgenden Inhalt hineinkopieren:
;
; BIND data file for local loopback interface
;
$TTL 604800
@ IN SOA ns.guzzoni.apple.com. host.guzzoni.apple.com. (
2 ; Serial
604800 ; Refresh
86400 ; Retry
2419200 ; Expire
604800 ) ; Negative Cache TTL
;
@ IN NS ns.guzzoni.apple.com.
guzzoni.apple.com. IN A 172.16.1.99
ns IN A 172.16.1.99
Wichtig ist dabei, dass alle Zeilen mit führenden “//” entfernt werden, da diese von bind nicht als Kommentar interpretiert werden. Weiterhin muss die IP 172.16.1.99 an allen Stellen ausgetauscht werden gegen die IP, unter der der DNS-Server im Netzwerk selbst erreichbar ist. In meinem Fall wäre das die 192.168.178.31.
Zu beachten ist weiterhin, dass der Server der konfiguriert wird selbst nicht den selbst angebotenen DNS-Dienst nutzen darf, da SiriProxy sonst gar nicht mit Apple kommunizieren kann.
Damit ist die Konfiguration abgeschlossenund nach einem Neustart des DNS-Dienstes kann bind mit SiriProxy genutzt werden.
sudo /etc/init.d/bind restart
Der nächste “Sonderwunsch” wird in einem folgenden Artikel behandelt, dort geht es dann um das automatische Starten von SiriProxy beim Systemstart und nach Abstürzen.
–Powl